Sonntag, August 13, 2006

vom sterben und verstehen

jaja..klingt schon wieder sehr poetisch und dramatisch, was ich da in den titel geschrieben hab, aber ist es gar nicht..glaube ich zumindest.
es geht darum:
ich habe freitag-morgen im frühdienst beim durchgehen und wecken meinen ersten toten gefunden. der gute mann war einfach tot. nicht mehr und nicht weniger. wahr schon irgendwie ganz schön komisch. manch einer könnt jetzt sagen: mein gott, der junge will halt krankenpfleger werden. da muss man mit dem tod umgehen können.
das ist ja im ansatz nicht ganz falsch und es ist ja nicht so, dass ich noch nie ne leiche gesehen habe. aber das hier ist was anderes. aus einem ganz einfachen grund: ich wusste nicht, dass er tot ist. als ich reinkam dachte ich ja noch, dass der gute nur schläft und hab zunächst bei seinem bettnachbarn puls etc. gemessen. ich habe mich schon gewundert, dass er nicht wach wurde und bin dann hin und habe mich abermals lautstark bemerkbar gemacht. aber keine reaktion. kurzer hand mal puls gefühlt. der war 1. nicht da und 2. war der arm kalt und steif. was soll man da sagen? scheiße. ich halt sofort bescheid gesagt und da war das gejammer groß. der nachtpfleger wird auch noch ärger kriegen, da der mann schon gute 5 stunden tot war und es nicht bemerkt wurde.
irgendwie gibt mir das ganz schön zu schaffen. zwar war der patient erst am vortag gekommen, aber er machte einen sehr freundlichen eindruck und war dankbar, dass man sich um ihn gekümmert hat. ich habe ihm auch noch fragebögen dagelassen, die er mir ja bitte am nächten tag ausgefüllt wiedergeben solle. dazu ist es natürlich nie gekommen.
seit dem kann ich kaum an was anderes denken. es ist nicht so, dass mich das komplett aus der bahn wirft, aber die gedanken sind halt da.

evtl. werde ich nachher nochmal was posten. werde mich jetzt erstmal ablenken.

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